Über

1991 hielt ich am Gänseliesel in Göttingen mit Freunden Mahnwache. Es war die Zeit des 2. Golfkrieges, an dem sich die Deutschen in soweit beteiligten, dass sie erhebliche finanzielle Mittel und militärisches Material, sowie auch eine Anzahl an Soldaten, bereitstellten. Die Zahlen aller Opfer ist bis Dato umstritten.

Seither hat sich die Welt keineswegs beruhigt – im Gegenteil. Subjektiv schien es immer schlimmer zu werden.

Seit 2003 fing ich an – unter Pseudonymen – im Internet politische Texte zu verfassen. Viele 1000 sind dabei zustande gekommen. Am Anfang des Jahres 2017 habe ich meinen letzten verfasst und in den Äther gejagt; dachte ich zumindest. Doch die Ereignisse überstürzten sich. Der G20 Gipfel überrollte mich und ich begann mir innerhalb kürzester Zeit zu überlegen, dass ich weiterschreiben müsse – nicht schweigen darf. Die Frage war nur was und wie.

Wie ich es bisher tat, hatte es keinen oder nur wenig merklichen Effekt – es musste also irgendwie anders sein.

In dem Moment fiel mir ein Lied von Franz Josef Degenhardt in den Sinn. Ich adaptierte also die Idee. Meine Gedanken sende ich in die Zukunft … In die Zukunft, weil ich den Glauben daran verloren habe, dass wir hier und in unserer aktuellen Gegenwart, noch irgendwas zum Besseren bewirkt zu bekommen. Ich habe lernen müssen Optimismus „kleinzuhalten“ – ich hoffe, dass Ihr später noch wisst was das Wort bedeutet und es wieder mit Leben füllt!